Zitiert: Methode Haider

Das Kärtner Rechts­Idol hatte ein festes Repertoire an Schmutzigkeiten, Zitate über die „Mißgeburt der österreichischen Nation“, die „tolle Kameradschaft bei der Waffen-SS“ und antisemitische Schmähungen. Je nach Publikum distanzierte er sich, leugnete, bestritt den Zusammenhang und beschuldigte jene, die ihm seine Altlasten vorhielten. Ergebnis: Die Gutgläubigen sprachen ihn frei; die Gesinnungsvolksgenossen sahen ihn raunend als einen der ihren. Leider genau so werden Söder und Aiwanger nun Stimmen kassieren von denen, die ihnen das Gefrömmel abkaufen – und jenen, die böse Medien fürs Aufbauschen schmähen. Aiwanger hat damit schon angefangen. Das Pam­phlet und seine 35 Jahre mag man bewerten, wie man will. Für viele haben Söder und Aiwanger es jetzt frisch gedruckt.

Friedrich Küppersbusch, taz.de, 03.09.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)