Zitiert: Militainment -wie das Pentagon seine Macht über Hollywood ausgedehnt hat

Rund 2.500 Filme und Shows für Krieg instrumentalisiert. Wie wir beeinflusst werden, wenn wir es am wenigsten erwarten. Und wie die Beeinflussung funktioniert. […]

Heute blüht diese Militainment-Industrie. Von Top Gun über das Marvel-Franchise bis zu Sendungen wie Extreme Makeover hat das Pentagon die Geschichten von mehr als 2.500 Filmen und Fernsehsendungen geprägt. […]

In dem Film erklärte Stahl, dass das Verteidigungsministerium über den Nachfolger des OWI, das Entertainment Liaison Office, die Ausleihe von Waffensystemen an die Bedingung knüpft, vollständigen Zugang zum Drehbuch des Studios für einen neuen Film zu erhalten. […]

Sobald das Drehbuch geprüft und mit Anmerkungen, Drehbuchänderungen oder sogar weitreichenden Änderungen der Handlung zurückgegeben wird, kann das Studio entweder die Änderungen vollständig akzeptieren oder den Zugang zu den militärischen Ressourcen verlieren. Diese ungleiche Beziehung kann zu schamloser Propaganda führen. […]

Während das Pentagon einst die Ziele seiner Zusammenarbeit mit der Unterhaltungsindustrie mit der Direktive erklärte, die „Authentizität der Darstellung militärischer Operationen“ zu fördern und einen „akzeptierten Standard der Würde“ bei der Darstellung des Militärs zu wahren, änderten sich diese Richtlinien 1988.

Die neuen Ziele der Zusammenarbeit sind die Förderung des „öffentlichen Verständnisses der US-Streitkräfte und des Verteidigungsministeriums“, die Verbesserung der „Rekrutierungs- und Bindungsprogramme der Streitkräfte“ und die Einhaltung und Förderung der „Politik der US-Regierung“.

Hekmat Aboukhater, Telepolis, 08.07.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)