Meist, wenn über deutsches Kino gesprochen wird, wird die deutsche Filmkultur dabei erst einmal in zwei Teile geschnitten: Der Unterhaltungsfilm auf der einen, der Autorenfilm auf der anderen. An dieser Schnittstelle wurde vor rund 60 Jahren die Filmförderung gegründet, die zunächst nur Kunst förderte und das Populäre verschmähte. Heute hat sich ihr Fokus nahezu umgekehrt: Es ist die Filmwirtschaft, der ihr Hauptaugenmerk gilt. Die aber hat ihrerseits gelernt, selbst Multimillionengräber als Erfolge zu verkaufen. Denn auch an Misserfolgen lässt es sich in Deutschland gut verdienen.
Daniel Kothenschulte, fr.de, 18.06.2024 (online)