Ich bin dafür, dass diese Bücher weiterhin da sind, aber ich bin auch für Änderungen einzelner Stellen. Wenn es Änderungen gab oder Streichungen, müssen die alle im Buch erklärt werden. Und dann geht es los, dann rein ins Vergnügen. Wie diese Änderungen im Detail aussehen, müssen wir noch miteinander verhandeln. Da zähle ich auf Menschen, die Weitsicht haben, die wissen, wie vorgelesen und gelesen wird. […]
Dem Vierjährigen liest man eine neue Version vor. Aber wir müssen das wissen, denn wir sind nicht nur die, die vorlesen. Wir sind auch die, die sich mit anderen Eltern austauschen und verständigen. Ich möchte keine Hysterie, ich möchte nicht dieses „Jetzt dürfen wir das auch nicht mehr sagen“. Das ist nur ein Zitat, dieser Satz wird mir selbst nie über die Lippen kommen. Uns wird nichts verboten, aber wir können doch von uns selber erwarten, uns auseinanderzusetzen.
Anke Engelke, sueddeutsche.de, 26.01.2024 (online)