Zitiert: Netzwerk statt gemeinsame Mediathek

Der Netzwerk-Vorschlag zielt darauf ab, zusammenhängende Inhalte über die existierenden Mediatheken hinweg einfach durch Verlinkungen miteinander zu verbinden. Genauso bewegen sich schließlich auch die Nutzer im Netz, wenn sie auf der Suche nach bestimmten Inhalten sind. Eine europaweite Plattform, die von vielen Institutionen getragen werden soll, wäre dagegen eine völlig neue, sehr aufwändige technologische Infrastruktur. Das Konzept einer intelligenten Vernetzung von Inhalten ist dynamischer und gleichzeitig funktionaler als der Bau einer neuen Plattform. Und nicht zuletzt: Damit kann man sofort anfangen. …. Das Konzept eines Inhaltnetzwerkes und der Vorschlag von Ulrich Wilhelm schließen sich nicht aus. Der ARD-Vorsitzende hat mehrfach und klar erklärt, dass es ihm um eine von vielen Akteuren getragene europäische, zunächst einmal technologische Infrastruktur geht. Diese soll sich dann zu einem Gegengewicht zu den großen globalen Plattformen und Netzwerken entwickeln. … Es gibt Sprachbarrieren, die nationalen Medienmärkte sind sehr verschieden, es wäre anspruchsvoll, kommerzielle und nichtkommerzielle Anbieter unter einem Dach zu vereinen. Komplizierte Rechtefragen sind bei einem europäischen Ansatz eine weitere Hürde. Und dann müsste eine solche Plattform sehr agil, flexibel und dynamisch sein, wenn sie tatsächlich mit globalen Playern wie Facebook, Google/Youtube oder Netflix mithalten wollte. Ich lasse mich gern überraschen, aber ich glaube nicht, dass man das europäische Industrie-Modell „Airbus“, das immer wieder als Vorbild genannt wird, auf den Markt der digitalen Medien übertragen kann.

Thomas Bellut, medienpolitik.net, 09.04.2019 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)