Aufgefallen ist in den vergangenen Tagen, dass Scholz – in starkem Kontrast zu seiner Vorgängerin Angela Merkel – die Medien des Springer-Verlags mit zahlreichen Interviews bediente. Hinzu kam ein intensiv diskutierter Auftritt in der vor allem von der Bild-Zeitung betriebenen Fernseh-Gala „Ein Herz für Kinder“ im ZDF. Scholz ließ sich dort auch umstandslos in der Nähe von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner ablichten, der die politische Konstellation, in der Scholz immerhin Vizekanzler war, vor einiger Zeit als „neuen DDR Obrigkeitsstaat“ bezeichnet hatte.
Nico Fried, sueddeutsche.de, 13.12.2021 (online)