Der Verschwörungsmythos lautet: Öffentlich-rechtliche Journalisten laden die AfD extra in ihre Sendungen ein, um die Partei noch größer zu machen. […] Die Kritik an den Redaktionen kommentierte ein erklärter Grünen-Anhänger bei Bluesky so: „So regelmäßig und merkbefreit, wie das seit Jahren stattfindet, glaube ich mittlerweile nicht mehr an Zufall, Naivität und Unwissenheit. Sondern an geplantes, absichtliches Vorgehen. Die AfD wird absichtlich gepusht auf diese Art.“ […]
Vielleicht haben auch Sie schon über die Möglichkeit nachgedacht, dass öffentlich-rechtliche Intendantinnen und Intendanten reihenweise AfD-Fans sind. Ich halte das für Quatsch. Zum einen, weil es dafür – wie bei jedem Verschwörungsmythos – keinerlei Belege gibt. Zum anderen, weil ich jahrelang selbst für öffentlich-rechtliche Sender gearbeitet habe und noch mit vielen Menschen dort in Kontakt bin. […]
Meinem Eindruck nach ist eine andere Gruppe aber sehr viel größer: Sie sieht sich selbst als politisch neutrale Berichterstatter und fordert gerade deswegen, dass die AfD im Programm regelmäßig zu Wort kommt.
Annika Schneider, Übermedien-Newsletter, 17.05.2025 (online)