Zitiert: Öffentlich-rechtliches Fernsehen und die Quoten

Die Einschaltquoten der Tatort-Reihe sind 2023 weiter gesunken – auf 8,5 Millionen Zuschauer im Schnitt für die Erstausstrahlungen. 2022 lag die Sehbeteiligung noch bei 8,7 Millionen. Ähnlich ist es in anderen Genres: Auch die Politik-Talkshows von ARD und ZDF haben den Quoten zufolge im vergangenen Jahr Publikum verloren. […]

Zwar steige die zeitversetzte Fernsehnutzung an, sie könne aber die Rückgänge bei der linearen nicht ausgleichen, sagte er der SZ. Das gelte über das gesamte Programmangebot hinweg, beispielsweise auch für den Tatort. Für die Erstausstrahlungen der Krimireihe käme durch die zeitversetzte Mediatheksnutzung im Jahr 2023 noch eine Sehbeteiligung von im Schnitt rund 600 000 pro Episode hinzu, so Zubayr. Rund 100 000 mehr als 2022. […]

Der Großteil der TV-Nutzung entfällt weiter auf die klassischen Empfangswege. Das zeigt etwa die ARD-Übertragung des WM-Spiels der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft gegen Kolumbien Ende Juli vorigen Jahres. Insgesamt knapp 10,4 Millionen Zuschauer sahen damals zu, die meistgesehene Sportübertragung 2023. Davon waren 174 000 über den Mediathekslivestream dabei – ein Anteil von 1,7 Prozent. […]

Bestimmte Fernsehformate kommen inzwischen auf einen durchaus relevanten Anteil durch den zeitversetzten Online-Abruf. Darauf verweist ARD-Medienforscher Zubayr: Die Gesamtnutzung der im Ersten ausgestrahlten Nachmittagsserie Sturm der Liebe beispielsweise käme inzwischen zu fast einem Viertel über zeitversetzte Abrufe in der ARD-Mediathek. Laut dem ZDF entfielen 2023 beim ZDF Magazin Royale 30 Prozent des Sehvolumens auf nonlineare Nutzung, bei der Heute-Show seien es 17 Prozent gewesen. Doch solche Anteile sind nicht die Regel, sondern bisher die Ausnahme.

Volker Nünning, sueddeutsche.de, 22.01.2024 (online)

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