Zitiert: Offensives Bildungsbürgermobbing im ERSTEN

Das Fernsehen, gerade das öffentlich-rechtliche, wäre in Zeiten der Schulmusikunterrichtsmisere eine der letzten Möglichkeiten, noch einen Erstkontakt der Kinder zur klassischen Musik herzustellen. „Mozart/Mozart“ betrachtet diesen Erstkontakt aber gar nicht als herstellenswert. Drehbuch und Regie geben sich alle Mühe, klassische Musik als elitär, pervers und gestrig zu denunzieren.

Ganz wie in den sogenannten Kulturprogrammen der öffentlich-rechtlichen Radiosender ein mehr oder weniger offensives Bildungsbürgermobbing betrieben wird, betreibt diese Serie nun eine zwangsgebührenfinanzierte Kunstzerstörung. Dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk, der sich immer auf seinen Kulturauftrag herausredet, aber gleichzeitig den Fortbestand seiner Klangkörper infrage stellt, hat mit „Mozart/Mozart“ reines Unterhaltungsfernsehen produziert. Nach der Ausstrahlung wird das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland sicher einige Tausend Befürworter weniger im Land haben und die AfD einige Tausend potentielle Wähler aus bildungs­nahen Schichten mehr. So nimmt die ARD ihren Auftrag zur Stärkung der Demokratie wahr.

Jan Brachmann, faz.net, 16.12.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)