Zitiert: Organisierte Verantwortungslosigkeit bei ARD und ZDF

Nein, die Revolution bei den Öffentlich-Rechtlichen kommt nicht ins Programm, sondern von oben: ARD und ZDF berauschen sich am Umbau kleinerer Redaktionsstrukturen oder an der von der Politik eingeforderten Organisation von Kompetenzzentren für allerlei Themenfelder wie „Kochen“, „Verbraucher“ und „Reisen“. Sensationelle Matjesrezepte liefert nun der SWR aus Baden-Baden an. Die alten Strukturen werden weggehauen, dafür gibt es neue, die auch keiner kapiert. Wo früher Redaktionen selbstbewusst über Projekte entschieden haben, da werden sie heute gezwungenermaßen in Ausschüsse delegiert. Da liegen nämlich die Budgets. Der große Vorteil: Niemand ist schuldig, wenn das Projekt nicht gemacht wird. Das war ja der Ausschuss. Ein weiterer Vorteil: Niemand ist schuldig, wenn das Projekt gemacht wird und nicht funktioniert. Dann war es auch der Ausschuss. Bloß keine Experimente! […]

Der guten Ordnung halber: Noch immer gibt es eigenständige und häufig auch sehr gute Redakteure und Redaktionen mit eigenen Budgets und eigener Meinung. Aber selbstverständlich ist das nicht mehr.

Eiko Wachholz, sueddeutsche.de, 28.05.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)