Zitiert: Ostdeutsche Lücke im westdeutschen Blick

Nachrufe sind ein spezielles Journalismus-Genre. Wenn über verstorbene Medienschaffende und ihr vielschichtiges Lebenswerk schnell ausführliche Texte erscheinen, kann man sich denken, dass sie im Voraus angeschrieben und bloß vervollständigt wurden. Auch aufschlussreich, wenn wenige Nachrufe erscheinen. Zum Tod Dieter Wiedemanns, des an vielen Stellen des institutionenreichen Medienbetriebs aktiven längjährigen Präsidenten der Potsdam-Babelsberger Filmuniversität, erschienen zwar einige Nachrufe, aber vor allem in den entsprechenden Nischen.

Etwa bei der Filmuniversität, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur und der Märkischen Allgemeinen. In den überregionalen Tageszeitungen FAZ, SZ und auch Welt stand trotz recht eindeutig überregionaler Bedeutung der Potsdamer Filmausbildung nichts. Wer denkt, dass es in den weiterhin westdeutsch dominierten Leitmedien jenseits aktueller Problem-Berichterstattung an ostdeutschen Perspektiven weiterhin mangelt, kann sich bestätigt fühlen.

Christian Bartels, Telepolis, 14.11.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)