Seit 20 Jahren vergibt die Otto-Brenner-Stiftung (OBS), die Wissenschaftsstiftung der IG Metall, ihren gleichnamigen Preis, der sich für die „Förderung eines kritischen Journalismus, einer gerechteren Gesellschaft und lebendigen Demokratie einsetzt“. Doch dieses Jahr wird es keine Nominierten und Prämierten geben, der Preis setzt dieses Jahr aus, die sonst dotierten 47.000 Euro werden nicht vergeben. […]
Auf Nachfrage sagt der OBS-Geschäftsführer Can Gülcü, dass sich bei ihm auf die Absage hin Anfragen häuften, die einen tieferen, eventuell inhaltlichen Grund für das Aussetzen vermuten.
Bester Zeitpunkt für den Otto-Brenner Preis, sich neu auszurichten
Diese Vermutung jedoch will Gülcü nicht bestätigen – und tut es auf gewisse Weise doch: „Wir wollten damit nicht das Signal aussenden, dass wir uns – gerade in diesen Zeiten – nicht mehr hinter die Kollegen stellen, die unserer Jury-Expertise nach den Preis verdienen. Aber für uns ist jetzt der beste Zeitpunkt, alle Themen und neue Konzepte auf den Tisch zu legen und uns neu auszurichten. Es wird gemeinhin unterschätzt, wie viel Ressourcen-Aufwand so eine Preisverleihung erfordert.“
Judka Strittmatter, berliner-zeitung.de, 17.04.2025 (online)
Erklärung auf Seiten der OBS: Das OBS-Team hat sich dazu entschieden, die Ausschreibung des Otto Brenner Preises 2025 zu pausieren. Einer der Gründe dafür ist ein Wechsel in der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung, der uns die Möglichkeit gibt, unsere Arbeit neu zu orientieren und zu restrukturieren. Das Team sieht diese Pause als Chance: Wir möchten die Zeit nutzen, um den Otto Brenner Preis weiterzuentwickeln und noch besser zu machen. Wir sind überzeugt, dass wir mit frischen Ideen und neuer Energie mit unserem Preis zurückkehren. Wir werden euch zur gegebenen Zeit mitteilen, wann und wie der Otto Brenner Preis wieder ausgeschrieben wird. (online)