Zitiert: Politischer Journalismus ist zu oft fixiert auf das Spektakel

Als politischer Journalist, der seinen beruflichen Alltag in der Mitte Berlins im Hauptstadtstudio gegenüber vom Bundestag (…) verbringt, frage ich mich zunehmend, ob wir mit diesen Blickachsen, die wir da haben, nicht oft (…) zu sehr fixiert sind auf die politischen Prozesse, die uns eben doch faszinieren, aber auch blenden – (ob wir) uns verblenden lassen von den Spektakeln des Streits, von den parteipolitischen Auseinandersetzungen, die sich da vor unseren Augen aufführen (…) Ich nehme (…) das Beispiel Kindergrundsicherung. Ich hätte mir gewünscht, dass wir in unseren Programmen (…) mehr Zeit damit verbracht hätten, genau hinzuschauen, wo ist eigentlich Kinderarmut, genau hinzuhören, mit Experten zu sprechen, Reportagen von vor Ort zu machen. Wir haben das alles gemacht, aber wir hätten es wahrscheinlich mehr tun können, um dann die fachliche Grundlage zu haben, zu sagen, wo helfen da welche Interventionen, wo wirkt was wie – um dann auf dieser Grundlage eine bessere Meinungsbildung in der Öffentlichkeit zu ermöglichen.

Stephan Detjen, zitiert im MDR Altpapier, 04.09.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)