Zitiert: Präsenz der Presenter im Kulturfernsehen wird immer penetranter

Verständlich, dass Jo Schück meint, er sei Kulturprogramm genug. Seit das ZDF die Presenter im Kulturfernsehen eingeführt hat, wird deren Präsenz immer penetranter. Das Anliegen mag ursprünglich ehrenwert gewesen sein: Wer will schon Kultur-Frontalunterricht im Fernsehen oder in den Mediatheken sehen?

In den 60er Jahren forderte Bert Donnepp, der Erfinder des Grimme-Preises und Gründer des Grimme-Instituts, dass Fernsehen Volkshochschule im Bewegtbild sein soll, das war damals innovativ. Aber spätestens seit den 90er Jahren ist „Volkshochschule“ in den Redaktionen von ARD und ZDF so ziemlich das schlimmste, was über einen Beitrag gesagt werden kann.

Es ist angemessen, mit Gesprächspartnern spezifische Orte aufzusuchen, die inspirieren und etwas bedeuten. Doch immer öfter schiebt sich im Kulturfernsehen, vor allem in den Kulturmagazinen, die „nach draußen“ gehen, der Ort vor das Besprochene. […]

„Bildlich werden“, auf diesen jeweils zu aktualisierenden Begriff lassen sich die Forderungen an das Kulturfernsehen im Laufe der Jahrzehnte bringen. Zwei halbnackte Männer, die beim Eisbaden über ein Sachbuch sprechen, das ist ein Bild. Aber reicht das?

Heike Hupertz, epd medien, 21.03.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)