Für Deutschland geht es 2024 steil nach oben auf der Rangliste. Dieses Jahr kommt das Land auf Platz 10 – im letzten war es noch auf Platz 21. Ein Grund für Euphorie ist das dennoch nicht. Laut ROG hat sich Deutschland „nur geringfügig verbessert“. Zudem habe sich Deutschland in Bereichen wie den rechtlichen Bedingungen, unter denen Journalist*innen arbeiten, nicht verbessert, sondern lediglich in der Kategorie Sicherheit.
Die Zahl gemeldeter physischer Übergriffe auf Medienschaffende ist 2023 stark zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr und liegt jetzt bei 41. Im Vorjahr waren es noch 103 gewesen. ROG führt dies darauf zurück, dass auch die Zahl rechter Demonstrationen gesunken ist. Dort hatten einige der Angriffe aus dem Vorjahresranking stattgefunden. Von den 41 Angriffen, die nun gezählt wurden, erfolgten 18 bei Kundgebungen von Verschwörungsideolog*innen oder extremen Rechten. Auch wenn die Zahl im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken ist, liegt sie noch immer über der Zahl von Vor-Corona-Jahr 2019 (13 Angriffe gezählt).
Johannes Drosdowski, taz.de, 03.05.2024 (online)