Zitiert: Private Medien leiden nicht wegen des öffentlichen Rundfunks

Das Argument ist empirisch nicht haltbar, dass private Medien wegen des öffentlichen Rundfunks leiden. Die Werbung wandert nicht zum ORF ab, sondern zu den großen sozialen Netzwerke und Plattformen. Und die geben kaum etwas zurück an Medien, bieten ihnen auch kaum Geschäftsmodelle. Man muss die dominanten Plattformen in die Zange nehmen. Einerseits wettbewerbsrechtlich und regulatorisch, das ist vor allem ein europäisches Thema. Das wird aber nicht reichen, solange es keine reichweitenstarken und relevanten Alternativen gibt. Deshalb braucht man öffentlich-rechtliche Investitionen in dezentrale Netzwerkinfrastruktur, auch als Bühne für Private. Das wird nicht gehen, wenn man sich gegenseitig nur fertigmacht. […]

Die Idee des Öffentlich-Rechtlichen war immer eine Alternative zum Kommerziellen. Die Alternative haben wir zu anderen Medien, aber wir haben keine Alternative zu Youtube, Instagram, Tiktok. Wir haben redaktionelle Alternativen, aber keine Infrastruktur-Alternativen. Die müssen wir schaffen, dezentral und nicht zentralistisch.

Leonard Dobusch, derstandard.at, 15.05.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)