Dass Strg_F ein halbes Jahr gebraucht hat, um Vorwürfe, die seit Monaten bekannt sind, aufzuschreiben, ohne Strukturen vollständig transparent zu machen, ist problematisch. Als öffentlich-rechtliches Format, das eine junge Zielgruppe anspricht, sollte die Redaktion sorgfältig arbeiten und auf Zuspitzungen verzichten.
Der Weg, den Output zu reduzieren, mag der richtige sein, wenn dafür mehr Zeit in einzelne Produktionen fließen kann. Doch das wird nicht reichen. Es fehlt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den eigenen boulevardesken Inhalten, die keine echten Antworten auf politische und gesellschaftliche Fragen liefern – sondern wo es nur um Skandale geht.
Joscha Frahm, taz.de, 24.06.2024 (online)