Emmanuel Macron und andere verwenden in ihren Reden Kriegsvokabular. Historikerin Barbara Stelzl-Marx analysiert, was der Hintergedanke dieser martialischen Rhetorik ist. …. Kriegsrhetorik steht bei Macron, italienischen Medien oder Donald Trump im Zusammenhang mit der Corona-Krise hoch im Kurs. Ist dieser Stil der Rhetorik tatsächlich angebracht? Der KURIER sprach mit Historikerin Barbara Stelzl-Marx, die kürzlich als Wissenschafterin des Jahres ausgezeichnet wurde. …. Als Krieg per se kann man die momentane Situation nicht bezeichnen. Denn Krieg ist die älteste Form von organisierter Gewalt, die man als legitimiertes Töten von Menschen, die als Feinde der eigenen Gruppe gelten, bezeichnet. …. „Im Krieg muss man Opfer bringen.“ Das ist eine Schlüsselaussage. Diese Botschaften sind eher als Kriegsmetapher zu bezeichnen, die als eine Form Propaganda genutzt wird, um der Bevölkerung den Ernst der Lage zu vermitteln. Um auch die Maßnahmen, die den Alltag und die Wirtschaft in allen Facetten so maßgeblich verändern und beeinträchtigen, akzeptabel in der Bevölkerung zu machen.
Ida Metzger, Kurier.at, 29.03.2020 (online)