Zitiert: Proporz klingt besser als Quote

Der Begriff der „Quote“ ist in der medialen Diskussion so ungefähr das Uncoolste, was man sich vorstellen kann, meint Matthias Dell in seiner Kolumne. Sein Vorschlag: stattdessen von „Proporz“ sprechen. Denn der werde praktiziert, nicht diskutiert. …. Man muss diese ganzen Diskussionen über Anteile am Kuchen unter dem Begriff „Proporz“ verhandeln. Das mag auf den ersten Blick abwegig scheinen, denn „Proporz“ klingt schmierig, nach Hinterzimmer und Kuhhandel, wie Schlemihl, diese dubios-flüsternde Dealerfigur aus der „Sesamstraße“.

Aber „Proporz“ wird praktiziert, nicht diskutiert. Das ist der Clou. „Proporz“ kommt medial kaum vor, obwohl alle wissen, dass es ihn gibt. „Proporz“ muss man nicht in Interviews erklären, der ist ganz normal, selbst bei Leuten wie Friedrich Merz.

Matthias Dell, Medias res vom Deutschlandfunk, 04.11.2020 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)