Es ist eine neue Studie über agiles Arbeiten im Journalismus erschienen. Ann-Kathrin Lautenschläger, Absolventin des Masterstudiengangs Journalismus, und Maria Hendrischke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität, haben untersucht, wie genau und warum Medienhäuser in Deutschland agile Arbeitsmethoden wie Design Thinking, Scrum und Kanban in den Berufsalltag integrieren. Die Ergebnisse der Studie wurden nun veröffentlicht. […]
Die Ergebnisse zeigen, dass das Einführen agiler Organisations- und Führungsformen meist eine Reaktion auf die digitale Transformation und damit einhergehenden, auch wirtschaftlichen Herausforderungen in Medienhäusern sind. […]
Als Ziele der Einführung wurden die Existenzsicherung des Unternehmens durch Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und ein stärkerer Publikumsfokus genannt.
In den Interviews zeigte sich, dass agile Methoden für redaktionelle Arbeit adaptiert werden. Meist werden nur einzelne Aspekte einer Methode angewandt – oder für spezifische Arbeitsprozesse, z.B. Design Thinking für Formatentwicklung. Die Projektverantwortlichen beschreiben als Effekte der Einführung agiler Methoden mehr Transparenz und Konstruktivität in Medienunternehmen, außerdem motiviertere und teils auch produktivere Teams sowie eine weniger hierarchische Führungskultur. Jedoch betonen sie auch, dass Mitarbeitende von den Methoden teils überfordert und abgeschreckt waren – und dass das heterarchische agile Arbeiten in Medienhäusern mit eingefahrenen und hierarchischen Strukturen kollidiert.
Universität Leipzig, 17.06.2025 (online)

