Warum fordert eine Initiative nun die „Quote-Ost“ in den Medien? Nimmt man ihre Forderungen zum Nennwert, führt das auf den Holzweg. […]
Vier Forderungen formuliert „Quote-Ost“: eine Quote für Ostdeutsche, „entsprechend dem Bevölkerungsanteil in Entscheidungspositionen in der Film- und Fernsehbranche“ (Redaktionen, Gremien, Intendanzen und kreative Schlüsselpositionen). „Findungskommissionen“ zur „Besetzung solcher Positionen“. „Mehr fiktionale Produktionen, die wirklich im Osten dieses Landes realisiert werden.“ Und „Ansprechpartner in großen Strukturen wie bei Sendern, Förderungen, Streamern und Ministerien für die Belange Ostdeutscher“. […]
Bei den Ost-Quotlern handelt es sich um kluge, bekannte und auch erfolgreiche Leute. Sie wissen, wie der Schriftsteller und Professor für Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg, Torsten Schulz, im Interview mit der „Welt“ sagt, dass die ganze Quoterei an sich nichts bringt, außer dass davon ein bestimmter Typus von Karrieristen und Karrieristinnen profitiert. Wieso aber fordern sie dann selbst eine Quote?
Michael Hanfeld, faz.net, 28.05.2025 (online)