85 Prozent der Bevölkerung nutzen täglich Audioinhalte. Spitzenreiter in der Audionutzung bleibt mit einer täglichen Reichweite von 76 Prozent das Radio. Rund 135 Minuten läuft es täglich im Auto, bei der Arbeit, zu Hause oder unterwegs. Vorrangig gehört wird es auch weiterhin über klassische Radiogeräte (UKW/DAB+), aber auch Radio-Livestreams haben in der täglichen Nutzung zugelegt. Die non-lineare Nutzung hat sich jedoch nicht in allen Altersgruppen etabliert. …
Die digitale Audiowelt 2021 ist geprägt von immer neuen Angeboten wie Internet- Radiosendern oder Podcasts, die auf dem Markt hinzukommen oder wieder verschwinden. Sie sind vor allem in der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen verbreitet. Das zeitunabhängige Musikhören über kostenpflichtige Streamingdienste hat aufgrund der gestiegenen Bereitschaft, für Premiuminhalte zu bezahlen, zugenommen.
Die zunehmende Bedeutung wortbasierter Audio-on- Demand-Angebote wie Podcasts, Radiosendungen auf Abruf und Hörbücher zeigt sich im Anstieg der mindestens seltenen und wöchentlichen Nutzung dieser Formate. Im Vergleich zur Nutzung des linearen Radioprogramms scheint es aber noch keine Ritualisierung der Nutzung zeitversetzter Audioangebote zu geben.
Die aktuellen Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das lineare Radio keineswegs an Bedeutung verliert. Im Gegenteil: Digitale Verbreitungswege bieten Radiosendern eine große Chance, sich in einer konvergenten Medienwelt zu behaupten, indem sie ihre linearen Angebote ergänzen und erweitern.
Lothar Mai, Dennis Reichow, Media Perspektiven, 10/2021 (online)