Bleiben wir bei Forderungen von Journalisten: Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (AGRA) hat einen Offenen Brief an die Rundfunkkommission der Länder geschrieben. Der nimmt Bezug auf deren aktuelle Beschlüsse, die unter anderem die Bildung eines „Zukunftsrats” vorsieht, der die Medienpolitiker berät (Altpapier von Montag). Unter dem Titel „Rundfunkreform: Nicht ohne uns Journalist*innen!“ fordern sie, dass auch sie in diesem Gremium vertreten sein müssen. Hubert Krech (ZDF), Gabi Probst (RBB) und Renate Ulm (BR), die für die AG sprechen, schreiben unter anderem: „Die Sichtweise der Redaktionen von ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle muss zwingend in die Debatte einfließen (….) Unsere Expertise und Erfahrung machen uns zu unverzichtbaren Gesprächs- und Verhandlungspartnern in Zukunftsfragen.“
Es findet sich in dem Brief auch noch die generelle Forderung „dass wir (…) angehört werden, in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden und ein Mitspracherecht erhalten“. Das geht in die richtige Richtung. Es reicht natürlich nicht, dass Journalistinnen und Journalisten einem beratenden Gremium wie dem „Zukunftsrat“ dabei sind, dessen Empfehlungen die Entscheider routiniert wegreden oder weglächeln können. Es müssen auch Möglichkeiten gefunden werden, dass Journalistinnen und Journalisten in ihren Sendern über Reformfragen direkt mitentscheiden können.
René Martens, MDR Altpapier, 26.1.2023 (online)
Offener Brief vom 24.1.2023 (online)