Zitiert: Redaktionen und Berichterstattung sind weniger divers als die Gesellschaft

Die Studie „Race and leadership in the news media 2023“ ist die vierte aus einer 2020 begonnenen Studienreihe. Fünf Länder verteilt über vier Kontinente schauten die Forscher sich dafür an: Brasilien, die USA, Großbritannien, Südafrika und auch Deutschland. Auf den dortigen Märkten wurden jeweils die zehn größten Online-, sowie die zehn größten Offline-Nachrichtenmedien untersucht.

Demnach sind 2023 insgesamt nur 23% der redaktionellen Führungspositionen in diesen großen Medienhäusern von People of Color besetzt, obwohl diese einen Anteil von 44% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Klammert man Südafrika aus, sind es nur noch 11% bei einem Anteil von 31% an der Gesamtbevölkerung. Besonders in Brasilien ist die Schere zwischen Gesamtbevölkerung und Chefetage groß: In keinem untersuchten Medienhaus stehen People of Color an der Spitze, während diese fast 60% der Bevölkerung ausmachen.

Deutschland weist einen geringeren Anteil an People of Color an der Gesamtbevölkerung auf, in den untersuchten großen Medienunternehmen gibt es allerdings keine einzige redaktionelle Führungsposition, die von einer Person of Color besetzt ist.

Judith Odenthal, ejo-online.de, 19.12.2023 (online)

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