Reiche, die sich anschicken, über eigene Medien auf das politische Geschehen einzuwirken, gibt es auch außerhalb der USA. Man denke an Mathias ‚Please stärke die FDP’ Döpfner, den Tech-Unternehmer Frank Gotthardt, der das tendenziöse Reichelt-Projekt Nius vorantreibt, oder an den 2022 verstorbenen österreichischen Red-Bull-Unternehmer Dietrich Mateschitz mit seinen Medienaktivitäten. Der Fall Bezos ist aber auch aus einem anderen Grund für den deutschsprachigen Raum interessant: Er führt vor Augen, wie wichtig die Trennung von Redaktion und Verlag ist – und wie fragil.
Anna Ernst, medieninsider.com, 30.10.2024 (online)