Aber die bei internationalen Datenleck-Recherchen mittlerweile üblichen Zahlenhinweise, mit denen Relevanz angekündigt wird, sind vorhanden: Mehr als 600 Journalistinnen und Journalisten von 150 Medienorganisationen aus 117 Ländern hätten knapp 11,9 Millionen vertrauliche Dokumente von 14 Offshore-Dienstleistern vor sich. Die Daten gäben Aufschluss über Geschäfte von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus 91 Ländern, darunter 35 amtierende und ehemalige Staats- und Regierungschefs. Außerdem würden 130 Milliardäre auftauchen, darunter mehr als 40 russische Oligarchen. Der Datensatz sei 2,94 Terrabyte groß. Laut SZ ist es damit im Vergleich mit Cablegate (1,7 GB), Offshore-Leaks (260 GB), Swiss-Leaks (3,3 GB), Panama Papers (2,6 TB) und Paradise Papers (1,4 TB) der größte.
Ich habe wenig bis keine Zweifel an der Relevanz der Recherchen und an der Arbeit der beteiligten Kolleginnen und Kollegen. Aber dass GB und TB die richtigen Währungen für Relevanz sind, da bin ich mir nicht so sicher. Wenn ich das Manuskript dieser Altpapier-Kolumne zum Beispiel als Pages-Dokument abspeichere, hat es 416 KB, als .docx aber nur 19 KB. Welches Dokument ist wichtiger?
Klaus Raab, MDR Altpapier, 04.10.2021 (online)