In einem wichtigen strategischen Punkt formulierten die Emissäre in den Arbeitsgruppen jedoch abweichende Ziele: „Das UHF-Band steht primär Medien und Kultur zur Verfügung“, steht im Bericht der Arbeitsgruppe 14. Dagegen formulierte die Arbeitsgruppe Innenpolitik: „Der Digitalfunk BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) erhält eine bessere Finanzierung und einen eigenen UHF-Frequenzbereich.“ Beides widerspricht sich. […]
Der Bericht des Untersuchungsausschusses zur Katastrophe im Ahrtal 2021 verweist auf die Unzuverlässigkeit des Mobilfunks in einer solchen Situation. „Als die Katastrophe ihren Höhepunkt erreichte, waren bereits die Telefon- und Mobilfunknetze komplett ausgefallen, als auch der behördliche Digitalfunk zusammenbrach. Der Digitalfunk BOS, der fast 1,2 Millionen Teilnehmer umfasst und von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und Katastrophenhelfern genutzt wird, konnte seine Funktion in diesem entscheidenden Moment nicht erfüllen. Die Abhängigkeit von den Datenleitungen der Telekom, die durch die Wassermassen zerstört wurden, war ein wesentlicher Grund für diesen Ausfall.“ Die Rundfunkangebote, die UHF-Frequenzen nutzen und von Sendetürmen verbreitet werden, erwiesen sich als resilient.
Helmut Hartung, faz.net, 09.04.2025 (online)