Kultur bringt Menschen zusammen. Das wird auch besonders gefördert. In Sachsen z.B. durch das Kulturland Sachsen oder Kreatives Sachsen. Das Ziel: In Städten und auf dem Land ohne Hürden Zugang zu Kultur bieten.
Damit Menschen wissen, was es in ihrer Region gibt, muss auch über Angebote berichtet werden. Kultur ist daher ein Thema für Medien. Eine neue Studie zeigt allerdings, dass es – zumindest auf dem Land – noch Nachholbedarf gibt.
Die Ergebnisse kommen von einem Forscherteam um Steffen Kolb von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin. Am Beispiel von Neusalza-Spremberg im Landkreis Görlitz untersuchten sie, ob gezielte Bildungsprogramme für Kultur die lokale Berichterstattung über das Thema verändern. […]
Dabei stellten sie fest: „Die Lokalberichterstattung wandelt sich zu kurzen Beiträgen, die weitgehend ohne redaktionelle Bearbeitung auskommen wie z.B. Fußballergebnissen oder auch Event-Ankündigungen im kulturellen Bereich.“ […]
In überregionalen Berichten sichteten die Forscher fast 6.800 Beiträge über den ländlichen Raum von Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt, die tageszeitung und Süddeutsche Zeitung.
Ihr Ergebnis: „Die Untersuchung zeigt einen langsam sinkenden Trend der Kulturanteile in überregionalen Berichten über ländliche Gebiete.“
Politik und Wirtschaft dominieren die Berichterstattung. Als Fazit werfen die Forscher die Frage auf, ob sich der lokale Kulturjournalismus durch seinen Fokus auf Ankündigungen selbst abschafft.
Peter Stawowy, flurfunk-dresden.de, 14.3.2023 (online)