Ich bin Schauspielerin. Der Beruf ist dadurch definiert, dass wir spielen, was wir nicht sind. Nach meinem Coming-out war es ein Kampf, dass ich wieder heterosexuellen Mütter, Liebhaberinnen und andere Hetero-Frauen spielen darf, die ich gut spielen kann. Für mich war es ein großer, persönlicher Triumph, dass ich 2015 mit Walter Sittler in einem Film wieder einen heterosexuellen Love Interest spielen durfte. Das ist immer das Hauptproblem gewesen, weswegen sich in unserer Branche viele nicht geoutet haben, weil sie Angst hatten, dass sie dann nicht mehr besetzt werden. Das muss in der Tat selbstverständlich sein. Es muss wurscht sein, welche Sexualität man hat.
Maren Kroymann, ksta.de, 03.01.2024 (online)