Bei einem Kinofilm hat ein Produzent eine Chance auf Gewinn, wenn ein Film erfolgreich ist und viele Leute ins Kino gehen. Die meisten Fernsehfilme sind dagegen reine Auftragsproduktionen. Da ist alles vorher kalkuliert, auch ein kleiner Gewinn für die Firma. Am ersten Drehtag hat der Produzent sein Geschäft quasi schon gemacht. Theoretisch könnte es ihm völlig egal sein, wie gut der Film wird, jedenfalls aus wirtschaftlicher Sicht. Die meisten Produzenten, die vom Fernsehen leben, bemühen sich trotzdem um hohe Qualität und opfern dafür oft genug ihre schmalen Gewinne. Aber ein wirtschaftlicher Anreiz, das zu tun, besteht nicht.
Jan-Josef Liefers, sueddeutsche.de, 30.10.2024 (online)