Zitiert: Selbstgerechte Medienmanager des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Es ist vor diesem Hintergrund unverschämt, wie selbstgerecht und aufgekratzt die Medienmanager des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die deutschen Verlegerinnen und Verleger, Kritikerinnen und Kritiker und Intellektuellen immer wieder über die sensationelle Neuigkeit in Kenntnis setzen, dass übrigens das digitale Zeitalter begonnen habe. Als sei die Auflösung der Gesellschaft in Zielgruppen und Kundenprofile unabwendbar und werde nicht von ihnen selbst vorangetrieben. Etwas Antidemokratisches liegt in dieser Naturalisierung von Gesellschaft. Literatur und Kritik gehören in der Vorstellungswelt dieser Entscheider in das 20. Jahrhundert. Man hatte derlei neudeutschen Entscheiderunsinn schon vermutet …. Die deutschen Literaturverlage melden in der Pandemie steigende Verkäufe, und sie bauen ständig Autoren auf, die aus dem Digitalen in die Verlagswelt kommen und damit den umgekehrten Weg gehen wie die Rundfunkanstalten.

Felix Stephan, sueddeutsche.de, 25.02.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)