Und wundern sich, dass noch niemand gekommen ist, der Sie ausstopft und im Museum ausstellt? Das hat einen einfachen Grund: Sie sind keine so seltene Kreatur wie allgemein angenommen – wenn auch tendenziell kriminell. Diese Feststellung fußt auf zwei Untersuchungen, die sich mit des Michels Mediennutzung beschäftigt haben. Nach den Ergebnissen der Studie »Audioversum 2024« des Anstaltsvermarkters ARD-Media hört der Durchschnittsbürger ab 14 Jahren täglich immer noch 149 Minuten lang Radio, mehr als zwei Stunden. Und wenn der Deutsche genug gehört hat, klaut er beim Nachbarn die Tageszeitung, das zeigt Studie zwei. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse hat im Juli vorgerechnet, dass zuletzt 33,7 von rund 85 Millionen BRD-Bewohnern täglich Zeitung gelesen haben, fast 48 Prozent der Sprachkundigen. Zwei von drei lasen allerdings für lau, die Nutzung der Tagespresse übertraf die Auflagenhöhe um das Dreifache.
Pierre Deason, jungewelt.de, 20.08.2024 (online)