Viele junge Menschen sind frustriert. Das zeigen zahlreiche Umfragen und ich erlebe es selbst täglich im Gespräch mit Gleichaltrigen. Es ist das Gefühl, dass es Volksvertreter:innen mehr um die Stimmen junger Menschen geht als um ihre Bedürfnisse. Das macht viele wütend. Wer den Erfolg der AfD stattdessen hauptsächlich mit ihrer TikTok-Strategie begründet, verkennt diesen Umstand.
Ja, es ist wichtig, dass demokratische Parteien ihre Social-Media-Präsenz verbessern, um mehr junge Menschen zu erreichen. Am Wichtigsten wäre jedoch, Politik für junge Menschen zu machen – eine Politik, die ihre Lebensrealitäten konkret verbessert und ihnen das Gefühl gibt, wahr- und ernstgenommen zu werden.
Denn ohne den richtigen Nährboden kann faschistische Propaganda nicht fruchten. Doch es sieht so aus, als hätten politische Entscheider:innen genau diesen geschaffen.
Carla Siepmann, netzpolitik.org, 29.09.2024 (online)
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