Sommerinterviews heben aufgrund ihrer Genrekonventionen jedes populistisches Moment eines politischen Akteurs; es ist im Grunde ja nur eine Parteiprogrammschau. Gleichzeitig lassen sie die Protagonisten harmlos und nah am Menschen wirken – Sommerinterviews sind ein kommunikativer Bräunungsverstärker für jeden AfDler. (…) Solch ein Austausch ist schon bei demokratischen Politikern journalistisch ein stumpfes Picknickmesser. Bei einem Rechtsextremen, von dem sich selbst die AfD distanziert, muß diese Form aufgrund seiner Kritiklosigkeit zwangsläufig scheitern.
Samira El Ouassil, in uebermedien.de (Paid), zitiert im MDR-Altpapier, 08.07.2020 (online)