Zitiert: Soziale Medien – Kein Algorithmus ist auch keine Lösung

Polarisierung, Hass, Desinformation: Angeblich sind daran die Formeln schuld, nach denen Facebook, Instagram und Tiktok Inhalte sortieren. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. …

Neben Männern mit zu viel Macht und zu wenig Moral sind soziale Medien Projektionsfläche geworden für alles, was derzeit auf der Welt schiefläuft. Facebook soll Gesellschaften polarisieren, Youtube Nutzer radikalisieren, Tiktok Teenager verführen. Der Bösewicht ist der Algorithmus, mit dem diese Plattformen Inhalte sortieren, die sie den Menschen vorsetzen: eine Art dunkle Magie, die angeblich Menschen den Kopf verdrehen und Demokratien zu Fall bringen kann.

Das ist nicht völlig falsch, aber nur ein Bruchteil der Wahrheit. Diese Sichtweise reduziert die komplexe Realität auf wenige, vermeintlich kausale Zusammenhänge. Auch ohne Social Media gäbe es Rechtspopulismus und Verschwörungserzählungen.

Simon Hurtz, sueddeutsche.de, 3.4.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)