Zitiert: SWR-Rundfunkratsvorsitzender Adolf Weiland kritisiert CDU-Staatskanzleichef Rainer Robra

Mit deutlichen Worten wies Weiland einen Vorwurf des Chefs der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, zurück, der in „Der Zeit“ dem SWR-Rundfunkrat vorgeworfen hatte, eine Kontrollzuständigkeit für die Degeto GmbH nur unzureichend wahrzunehmen. „Eine solche Zuständigkeit für die Degeto existiert schlicht nicht. Nun kann man sich insoweit auch einmal täuschen. Dann aber auch noch zu kritisieren, die gar nicht gegebene Zuständigkeit des SWR-Rundfunkrats werde nur unzureichend ausgeübt, ist schlicht frei erfunden und lässt die notwendige Fairness im Umgang miteinander vermissen“, so Weiland weiter. Daran ändere auch eine Berichtigung der „Zeit“ nichts, die lediglich einräumte, der Staatskanzleichef habe sich geirrt.

Pressemitteilung, 23.9.2022 (online)

“Der Chef der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, hat in einem Interview in „Der Zeit“ folgende Ausführungen über den SWR-Rundfunkrat gemacht: „Nehmen Sie nur eine der ARD-Tochtergesellschaften: die Degeto. Sie produziert Filme und Serien fürs Fernsehen und ist mit jährlich rund 600 Millionen Euro ausgestattet. Eigentlich ist der SWR-Rundfunkrat für sie zuständig; aber der interessiert sich höchstens dafür, wie viel Geld der SWR an die Degeto überweist und was ins Sendegebiet zurückfließt.“

Sie werden sich jetzt vielleicht wundern und fragen, was es mit dieser angeblichen Zuständigkeit des SWR-Rundfunkrats für die Degeto auf sich hat. Ich kann es Ihnen sagen: Es gibt sie schlicht nicht. Nun kann es natürlich vorkommen, dass sich ein Medienpolitiker auch mal irrt und eine Zuständigkeit annimmt, die so gar nicht existiert.

Herr Robra aber hat noch eins draufgesetzt: Er wirft dem SWR-Rundfunkrat vor, diese – gar nicht gegebene – Zuständigkeit auch noch unzureichend wahrgenommen zu haben. Dies lässt sich dann auch nicht mehr mit einem Irrtum erklären, sondern ist schlicht frank und frei erfunden. Zwar hat „Die Zeit“ auf mein Betreiben hin zwei Ausgaben später eine Berichtigung abgedruckt, die aber lediglich den Irrtum hinsichtlich der Zuständigkeit einräumt. Kein Wort von dem völlig aus der Luft gegriffenen Vorwurf, unser Gremium habe seine Kontrollbefugnis nur unzureichend wahrgenommen. Leider hat es Herr Robra bis heute nicht für notwendig erachtet, einmal persönlich mit mir Kontakt aufzunehmen und seine Administration antworten lassen. Außer einer dürren „Bedauernserklärung“ für seinen Irrtum kein Wort der Erklärung, geschweige denn eine Entschuldigung für seinen völlig unberechtigten Vorwurf gegenüber unserem Gremium. So viel zur Fehlerkultur der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt!”

Adolf Weiland, Rede zur SWR-Rundfunkratssitzung, 23.9.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)