Automatisch erzeugte Inhalte versprechen billig produzierte Sichtbarkeit im Netz. Inzwischen sind Nutzer vom Spam aus der Maschine zunehmend genervt. Plattformen reagieren jetzt mit Block-Funktionen oder Kennzeichnung von menschlichen Inhalten. […]
KI-Spam als Geschäftsmodell, das kannte man bislang eher von halbseidenen Social-Media-Accounts, die durch sogenannten Slop – also minderwertige und in Massen mit künstlicher Intelligenz erzeugte Inhalte – ihre Sichtbarkeit in die Höhe treiben wollen. Hochrechnungen zufolge sind inzwischen mehr als 40 Prozent aller Beiträge auf Facebook KI-generiert. […]
Das Technik-Magazin Wired schreibt bereits von einem „KI-Backlash“, die Harvard Business Review gibt zu bedenken, dass sogenannter Workslop – gedankenlos generierte E-Mails und Konzepte – die Produktivität eher mindere, als sie zu erhöhen. Es gibt sogar einen neuen Kampfbegriff: Das Wörtchen Clanker – Blechbüchse – dient im Netz-Sprech als abwertendes Synonym sowohl für die Technologie selbst als auch für jene, die ohne Hilfe von Chat-GPT scheinbar kaum noch einen klaren Gedanken formulieren können.
Michael Moorstedt, sueddeutsche.de, 05.11.2025 (online)

