Zitiert: Synthetischer Spam

Automatisch erzeugte Inhalte versprechen billig produzierte Sichtbarkeit im Netz. Inzwischen sind Nutzer vom Spam aus der Maschine zunehmend genervt. Plattformen reagieren jetzt mit Block-Funktionen oder Kennzeichnung von menschlichen Inhalten. […]

KI-Spam als Geschäftsmodell, das kannte man bislang eher von halbseidenen Social-Media-Accounts, die durch sogenannten Slop – also minderwertige und in Massen mit künstlicher Intelligenz erzeugte Inhalte – ihre Sichtbarkeit in die Höhe treiben wollen. Hochrechnungen zufolge sind inzwischen mehr als 40 Prozent aller Beiträge auf Facebook KI-generiert. […]

Das Technik-Magazin Wired schreibt bereits von einem „KI-Backlash“, die Harvard Business Review gibt zu bedenken, dass sogenannter Workslop – gedankenlos generierte E-Mails und Konzepte – die Produktivität eher mindere, als sie zu erhöhen. Es gibt sogar einen neuen Kampfbegriff: Das Wörtchen Clanker – Blechbüchse – dient im Netz-Sprech als abwertendes Synonym sowohl für die Technologie selbst als auch für jene, die ohne Hilfe von Chat-GPT scheinbar kaum noch einen klaren Gedanken formulieren können.

Michael Moorstedt, sueddeutsche.de, 05.11.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)