Warum fällt es den Talkshows so schwer, ein brauchbares Konzept für den Umgang mit Rechtspopulisten vorzuleben? Vielleicht, weil sie einander zu ähnlich sind: Talkshows und Rechtspopulisten, haben Mobilisierungsstrukturen, die sich überschneiden. Beide teilen eine ähnliche Debattenlogik – vermutlich, ohne das explizit zu wollen. Das geht weit darüber hinaus, dass Talkredaktionen gerne auf Provokationen aller Art aufspringen, Emotionen anheizen und komplexe Sachverhalte auf einfache Phrasen zuspitzen.
Rechtspopulisten wähnen sich immer am Scheitelpunkt des Volkswillens, Talkshows versuchen aktiv zu spiegeln, „was die Menschen im Lande bewegt.“
Oliver Weber: Talkshows hassen. Ein letztes Krisengespräch. Tropen Sachbuch, 2019, S. 108