Und das besteht nicht darin, dass sie nicht gut genug wären. Es besteht darin, dass die Anstalten sich schwer tun, zu definieren, was sie anfangen wollen sollen mit ihren Klangkörpern, wofür das, was sie anbieten, gebraucht wird. Um Sendeplatz zu füllen, schon mal nicht mehr. Denn anders als in den Gründerjahren des Radios, als jeder Ton, der aus dem Äther kam, auf der anderen Seite vor dem Mikrophon live produziert wurde, reicht heute der Griff in die Datenbank. Und weil viele Programmverantwortliche zufrieden sind mit dem, was sie dort vorfinden, klaffen aktive Musikproduktion und lebendiger Sendebetrieb immer weiter auseinander. […]
Denn die grundsätzliche Frage lautet nicht: Wollen Hörerinnen und Hörer, und Zuschauer und Zuschauerinnen übrigens auch, dass so viele Gebühren-Millionen in Rundfunk-Klangkörper fließen?
Die entscheidende Frage ist: Wollen sie, dass so viele Milliarden in Radio und Fernsehprogramme fließen, die vor lauter Katzbuckelei vor der Quote gänzlich in der Unerheblichkeit versinken?
Peter Korfmacher, lvz.de, 23.08.2023 (online, paid)
Kommentar verfassen