Das grundsätzliche Problem ist nicht die Digitalisierung selbst, sondern die Tatsache, dass ein wichtiger kulturgeschichtlicher Bewusstseinswandel noch nicht stattgefunden hat, der vor allem die Rolle der Leser*innen im System der Textmedien betrifft. Kurz gesagt, geht es darum, dass die Menschen für die Texte, die sie lesen wollen, jetzt vollständig bezahlen müssen. Was bisher fehlt, ist eine tiefgehende gesellschaftliche Reflexion über den Wert geistiger Arbeit.
Johannes Franzen, 54books.de, 05.04.2021 (online)