Podcasts, Streams und Shows sind rasend erfolgreich. Dabei gibt es für verstorbene Opfer im Gesetz kaum einen Schutz vor medialer Ausbeutung. Wie kann das sein? […]
Die Opfervereinigung Weißer Ring übt immer wieder Kritik an True Crime-Formaten und hat dem Thema eine Ausgabe ihres Magazins „Forum Opferhilfe“ gewidmet. […]
Jacqueline Paus vom Hessischen Rundfunk will nicht ins Unterhaltungsfach. Sie ist Sprecherin der – die gibt es wirklich – ARD-Gemeinschaftsredaktion True Crime und redaktionell für die Doku-Staffeln des HR in der „ARD Crime Time“ zuständig. Sie erklärt, dass die Crime Time (Fälle wie „Millionencoup im Grünen Gewölbe“, „Tödliche Pflege“) in erster Linie journalistisch und damit Information sei. […]
Rechte für tote Opfer gibt es praktisch nicht. […] Schertz will jetzt erreichen, dass auch Verstorbenen vom Gesetz ein Persönlichkeitsrecht zuerkannt wird. Ein postmortales Persönlichkeitsrecht würde etwa Angehörigen von Mordopfern eine rechtliche Handhabe geben gegen identifizierende Berichterstattung – oder dagegen, dass die Fotos der Opfer ohne Einwilligung genutzt werden können.
Claudia Tieschky, sueddeutsche.de, 14.11.2025 (online)

