Zitiert: Twitter „bringt“ im Wahlkampf was – aber wenig

In der Debatte um das Verbot politischer Werbung auf Twitter gibt es ein großes Missverständnis. Eingeschränkt oder gar verboten werden nicht Tweets von Politikern, Parteien oder anderen politischen Organisationen. Die … Regelungen beziehen sich ausschließlich auf bezahlte „Twitter-Ads“. Das sind Werbeeinblendungen, die weitgestreut an Zielgruppen und algorithmisch ausgewählte Nutzer ausgespielt werden.

Der Einsatz konventioneller Tweets als Teil der politischen Wahlkampfkommunikation wird nicht beschränkt. Genau dieses Element politischer Kampagnen wurde jetzt an der Universität Oxford genauer untersucht. …. Im Ergebnis konnten die Forscher schwache, aber eindeutige Twitter-Wirkungen feststellen. Eine Verzehnfachung der Tweets (bei konstantem Umfang der anderen Maßnahmen) brachte den Kandidaten 270 Stimmen mehr ein, das entspricht etwa einem halben Prozentpunkt der Gesamtstimmen im Wahlkreis. Damit liegen die Effekte etwas unter dem Niveau anderer Kampagnenmaßnahmen wie etwa Flugblätter, Haustürbesuche oder Telefonanrufe.

Joachim Trebbe, ejo-online.de, 02.12.2019 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)