Zitiert: Ungenauigkeit der Online-Reichweitenmessungen

Warum bieten die bestehenden Markt-Media-Studien bislang ein unvollständiges Bild? Weil die Reichweitenmessungen durch die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (AGOF) und die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) ausschließlich Reichweiten werbefinanzierter (privater) Angebote erheben. Zudem werden bei den Markt-Media-Studien der IVW einige große Marktteilnehmer gar nicht erfasst, z.B. Google und Facebook oder auch GMX und Web.de. Oder weil die Studien der internationalen Anbieter ComScore bzw. Nielsen zwar nahezu alle Online-Angebote in Deutschland erfassen und in diesem Kontext auch Social Media-Angebote bei ihren Panels erheben, doch bislang die Nutzung von Nachrichten- und Informationsangeboten auf den Social Media-Plattformen nicht gesondert erfassen, sondern nur als Gesamtnutzung ausweisen. Während eine Messung von Desktop-, Tablet- und Smartphone-Nutzung mittlerweile bei allen Anbietern zwar üblich ist, werden andere Connected Devices (Smart-TV, Games-Konsolen etc.) in der Regel (noch) nicht berücksichtigt.

Zudem erfolgt die technische Messung bei ComScore und Nielsen durch die Speicherung eines Cookies auf den Geräten der Panelteilnehmer. Hier können die nutzerseitige Deaktivierung von Cookies und vor allem eine fehlende Erfassung von Nutzungssituationen außerhalb des privaten Raums (Arbeitsplatz, Universität, Internet-Café etc.) ebenfalls zu Verzerrungen in der Datenerhebung führen.

 

Klaus Goldhammer, medienpolitik.net, 02.08.2017 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)