Zitiert: Urheberrecht im Film – Ein Deal ist ein Deal

Man muss auch sagen, dass die Gewinnbeteiligung schon ein besonderes Privileg der besonders Unersetzlichen ist. Für alle anderen Kreativen gilt, dass die Kassenbücher der Finanziers sie schlichtweg nichts angehen – genauso wenig, wie Verluste von ihren Konten abgebucht werden, die sie mit unverständlichen oder allzu selbstverliebten Projekten eventuell erzeugen. Das hat seine innere Logik. Wer Gewinnbeteiligung für alle fordert, müsste auch eine Verlustbeteiligung für alle in Erwägung ziehen – und davon wollen die Filmschaffenden, sofern sie nicht ohnehin ihre eigenen Produzenten sind, aus guten Gründen nichts wissen. …

Der sprichwörtliche „Deal“, an dem nicht mehr zu rütteln war, reflektierte also stets den Marktwert eines Kreativen, bevor die erste Klappe fiel – und war also retrospektiv und spekulativ zugleich. Wenn die Filmfinanziers Riesensummen bezahlten, hofften sie auf eine Wiederholung des vorangegangenen Erfolgs, auch wenn sie tatsächlich einen Flop einkauften. …

Grundregel: Richtig Geld macht man nie mit dem ersten großen Hit.

Tobias Kniebe, sueddeutsche.de, 25.2.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)