Zitiert: Verantwortungsbewusste Medienpolitik

Eine verantwortungsbewusste Medienpolitik sollte also alles tun, die Öffentlich-rechtlichen für die technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen fit zu machen. Dabei gibt es viele, deren sachkundige Hinweise zur Reform unbedingt einbezogen werden sollten: die Mitarbeitenden (die die Öffentlich-rechtlichen tragen), die Gremien (die die Anstalten konstruktiv-kritisch begleiten) und, nicht zuletzt, das Publikum (das bezahlt und nutzt).

Mich erschrecken vor allem die Pläne der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten, ARD, ZDF und Deutschlandradio eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen vorzuschreiben. Im technisch-administrativen Bereich mag das vielleicht sinnvoll und mittelfristig effizient sein. Aber Kooperationsverpflichtungen im Programm, von denen nur im Einzelfall abgewichen werden darf, gefährden die Eigenständigkeit der einzelnen Rundfunkanstalten. Mit dieser „Fusion light“ wird ein Pfad gelegt, an dessen Ende die Abschaffung einer der beiden Sender steht. Wer diesen Pfad austrampelt, will keine kritischen unabhängigen Medien und keinen publizistischen Wettbewerb. Wer diesen Pfad austrampelt, legt letztlich wenig Wert auf demokratische Meinungsbildung.

Elke Hannack,Grußwort zur DGB-verdi-Medientagung, 16.10.2024

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)