Zitiert: Verdrängungshypothese unterstellt ein Nullsummen-Verhältnis

Die Verdrängungshypothese unterstellt ein Nullsummen-Verhältnis, bei dem öffentlich-rechtliche Medien zulasten privater Anbieter profitieren. Die akademische Forschung legt aber eine andere Hypothese nahe, nämlich dass öffentliche Dienste als eine Form von Marktaufbereitung dienen können – also nicht einfach eine Nachfrage befriedigen, sondern die Nachfrage fördern und formen. In dieser Sichtweise bieten die Öffentlich-Rechtlichen eine einfache Vorspeise, die den Appetit anregt und das Interesse an anderen Anbietern erhöht, die oft eine tiefere Berichterstattung, eine entschiedenere redaktionelle Linie und deutlichere Meinungsäußerungen bieten. Das scheint nun auch die neue Schweizer Studie zu bestätigen, zu deren Befunden es ja gehört, dass SRG-Nutzer mehr Nachrichten in kommerziellen Medien konsumieren als Nicht-SRG-Nutzerinnen – vom ersten Gang wird man eben selten satt.

Rasmus Kleis Nielsen, zeit.de, 23.12.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)