Zitiert: Verliert das ARD-Radio seine Community?

Valerie Weber, Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur beim WDR, beklagte übrigens gerade in einem „Clubhouse“-Interview mit dem Webmagazin „wasmitmedien.de“, dass das Radio „seine Community-Fähigkeit“ verloren habe. Welch ein Irrtum! Noch bei jeder Reform, die das lineare Programm „snackable“ machen wollte, meldet sich die Community lautstark zu Wort, formuliert und unterschreibt Petitionen. Aber mit so einer Community will man nicht reden, man hätte lieber eine andere. Dieser Fehler ist zwar schon von vielen gemacht worden (zuletzt von RBB und vom HR), aber eben noch nicht von allen. Ob man das Kulturradiopublikum später wiederkriegt, nachdem man die personelle und technische Infrastruktur geschleift und das Programmschema von allen Ballaststoffen gesäubert hat, ist eine offene Frage. Ob die neue Hörerschaft, gesetzt den Fall es gäbe sie, den Laden genauso vehement verteidigen würde, wie es die Kulturradiohörer heute noch tun, darf bezweifelt werden. Für Snackautomaten, und die gibt es im Netz bekanntlich an jeder Ecke, schreibt man keine Petitionen.

Jochen Meißner, medienkorrespondenz.net, 16.3.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)