Wo Redaktionen verschwinden, gedeihen eben nicht automatisch brauchbare digitale Alternativen. Deshalb plädiere ich seit Langem für Regelungen, die ein vernünftiges wirtschaftliches Nebeneinander von privaten und öffentlich-rechtlichen Medienangeboten im Digitalen ermöglichen […] Es geht daher auch im Bereich der sozialen Medien nicht um staatliche oder öffentliche Förderung, sondern darum, die Rahmenbedingungen gut und verlässlich so zu setzen, dass das duale System zwischen einer der Marktlogik folgenden privaten Medienwirtschaft und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gut austariert ist. Das, was auf den sozialen Plattformen publizistisch tatsächlich neu entsteht, steigert in jedem Fall die mediale Vielfalt. Einen staatlichen Förderbedarf kann ich in diesem Marktsegment nicht erkennen.
Carsten Brosda, medienpolitik.net, 12.10.2023 (online)