In den vergangenen Wochen haben sich diverse ARD-weite Prüfgruppen mit unterschiedlichen Programminhalten befasst. Ihr Auftrag: Szenarien zu erarbeiten, wie die ARD auf den einzelnen Feldern jeweils effizienter werden kann. […]
Eine dieser Prüfgruppen hat sich das Hörspiel vorgenommen. Vier Szenarien stehen offenbar zur Debatte. Modell 1: Nur noch zwei Sender produzieren Hörspiele für die gesamte ARD. Modell 2: Eine Anstalt steuert die Hörspielproduktion, alle übrigen liefern zu. Modell 3: Die Anstalt, die jeweils den ARD-Vorsitz hat, verantwortet auch die Hörspiele. Modell 4: Die neun Landesrundfunkanstalten bilden vier Gemeinschaftsredaktionen.
Die Konsequenz: In keinem der Fälle werden weiter alle ARD-Sender künftig eine eigenständige Hörspielredaktion haben. Die Vielfalt der Themen und der akustischen Handschriften wird sich also verringern. […]
Nichts ist in der ARD Audiothek so erfolgreich wie das Hörspiel: Die Gattung steuert rund acht Prozent der Inhalte bei und verantwortet damit mehr als ein Drittel aller Abrufe. Anders gesagt: Das Publikum liebt Hörspiele.
Stephan Fischer, sueddeutsche.de, 20.06.2023 (online)