Neurowissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Vertrauen und Misstrauen unterschiedliche Regionen des Gehirns aktivieren: Vertrauen wird in Bereichen generiert, die mit Belohnung verbunden werden; Misstrauen in Bereichen, die mit Angst verbunden werden. Sinkendes Vertrauen geht einher mit einer wachsenden Bereitschaft, gegen soziale Normen und Gesetze zu verstoßen. Wohlhabende und Gebildete vertrauen grundsätzlich eher – nicht nur den Medien. Eine Erklärung bietet die „Gewinner-Hypothese“: Privilegierte können es sich leisten zu vertrauen, weil sie ökonomisch besser gegen Risiken gewappnet sind. Auch das könnte unseren Blick auf Verschwörungstheoretiker verändern.
Barbara Hans, journalist.de, 20.1.2021 (online)